Erziehung zu Gemeinschaft und Verantwortung

Qualitätsstandards

Klassengemeinschaft bilden:
Grundlage allen Lernens ist es, mit den Erstklässlern eine Klassengemeinschaft zu bilden. Dies geschieht durch gemeinsame Aktionen in der Schulanfangsphase. Die Schule als Lernumfeld wird erkundet und bekannt gemacht, so dass sich die Kinder zugehörig fühlen und zurechtfinden. Die Sicherheit im Straßenverkehr wird gefördert durch Erschließung der Umgebung der Schule, Nutzen der Ampel an der Kreuzung und Kontaktpflege zu den Schülerlotsen, die speziell in den ersten Schulwochen den Kindern ermöglichen, die Schule sicher zu erreichen. Mitarbeiter der Schule, wie z. B. Schulleitung, Sekretärin, Hausmeister werden als Bezugspersonen vorgestellt; eine Vertrauensebene wird geschaffen.
Um eine Gemeinschaft bilden und leben zu können, werden Regeln, Rechte und Pflichten kindgemäß erarbeitet und für die Kinder verständlich festgehalten, z. B. durch Plakate mit Symbolen. Daraus ergibt sich die Erstellung einer Klassenordnung. Durch Gespräche und Aufgreifen von Alltagssituationen werden Werte und Umgangsformen vermittelt.  (Begrüßung, Verabschiedung, Ausreden lassen, Gesprächsführung, etc.) In Bezug auf Förderung der Eigenverantwortung ist die Einführung von Klassendiensten sinnvoll und nützlich. Sobald die Kinder sich gut kennen, ist die Wahl eines Klassensprechers auch in den unteren Jahrgangsstufen möglich. Kriterien und Aufgaben werden erarbeitet und fördern die Entwicklung des Verantwortungsgefühls des Kindes für andere Kinder, sowie für die Gestaltung des Klassenraumes und des Umgangs mit Lernmaterial.

Schulgemeinschaft bilden:
In einem Schülerparlament werden Wünsche, Kritik und Anregungen aus allen Klassen wahrgenommen und diskutiert.
Die Schulordnung als Weiterführung der Klassenordnung hat Gültigkeit für alle Kinder. Klassenübergreifende Aufgaben fördern den Zusammenhalt von Schülern, Eltern und dem Kollegium. Das Schulfest, der Sponsorenlauf und die Martinsaktionen werden gemeinsam geplant und erlebt und steigern so das Gemeinschaftsgefühl. Durch Elternabende, Sprechtage und Ausflüge bildet sich eine Vertrauensebene zwischen Eltern und dem Kollegium. Eltern erfahren in individuellen Gesprächen Hilfe bei Erziehungsproblemen,  erleben den Austausch über Erziehungsmethoden  und Kompetenzen und finden Unterstützung bei der Vermittlung von Beratungsstellen.

 

 

Kooperation und Transparenz

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Um den Übergang von der Kindertagesstätte fließend und harmonisch zu gestalten, wird ein regelmäßiger Kontakt mit allen Kindertagesstätten im Umkreis gepflegt. Dazu erstellt die Schule jedes Schuljahr einen terminlichen Ablaufplan mit den jeweiligen Einrichtungen.

Mit den weiterführenden Schulen  findet ebenfalls ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch mit den Kontaktlehrerinnen und – lehrern der jeweiligen Schule statt.

Darüber hinaus nimmt die Schulleitung am „Runden Tisch“ der Innenstadtschulen teil.

Auch mit dem offenen Ganztag findet ein regelmäßiger Kontakt zwischen allen Beteiligten statt. Schülerinnen und Schüler werden bei der Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag auch von den Lehrerinnen und Lehrern betreut, die sie bereits aus dem Unterricht am Vormittag kennen.

Im Kollegium findet ebenfalls ein reger Austausch zwischen Schulleitung, Kolleginnen und Kollegen statt. Dies geschieht in Konferenzen (Klassenkonferenzen, Lehrerkonferenzen, Zeugniskonferenzen, pädagogische Konferenzen) und bei Fortbildungen (schulinterne Fortbildungen, außerschulische Fortbildungen, Beratung durch externe Experten). Neben den offiziellen Gremien finden wöchentliche Teambesprechungen statt.

 

Vielfältiges Schulleben

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Schulgemeinde:
Der Einschulungsgottesdienst bildet den feierlichen Beginn der Grundschulzeit für die Erstklässler. Alle anderen Klassen feiern einen Gottesdienst zum Schuljahresbeginn.
Regelmäßige Elternabende stützen und fördern die Zusammenarbeit von Eltern und Lehrpersonen. Durch den „Tag der offenen Tür“ gewinnen Eltern Einblick in die schulische Arbeit. Das Schulfest, der Sponsorenlauf und die Martinsaktionen stellen Höhepunkte des Schullebens dar und fördern das Gemeinschaftsgefühl nachhaltig.
In der Adventszeit findet das „offene Singen“ mit Kindern und Eltern aus allen Klassen statt. Der Weihnachtsgottesdienst wie auch der Gottesdienst zum Jahresbeginn wird mit allen Klassen gefeiert.
Regionale Traditionen an den Karnevalstagen werden gemeinsam gepflegt.

Jahrgangsstufe:
Die dritten Schuljahre bereiten die Einschulungsmesse für die Erstklässler vor; die Abschlussmesse für die 4. Schuljahre wird mit Kindern der Jahrgangsstufe gestaltet.
Im Laufe der Grundschulzeit finden zwei Klassenfahrten statt.
Seit 2009 wird die Radfahrprüfung im realen Straßenverkehr durchgeführt.
Die dritten und vierten Schuljahre nehmen jährlich an den Bundesjugendspielen teil.
Während der Grundschulzeit führt jede Klasse einen Ausflug zum Zoo und zur Linner Burg durch.

Klassengemeinschaft:
Jede Klasse bietet Stände, Spiele und Aktivitäten zum Schulfest an.
Die Adventszeit wird von jeder Klassenleitung mit der eigenen Klasse individuell gestaltet.

 

 

Individualität und Entwicklung

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Die Durchführung von Einschulungstests vor und  nach der Schulanfangsphase sowie regelmäßige schulinterne Lernstandserhebungen in Sprache und Mathematik sind erforderlich und sinnvoll, um den individuellen Leistungs- und Entwicklungsstand des Kindes festzustellen.
Dies ermöglicht eine innere und äußere Differenzierung, die kontinuierlich stattfinden muss.

Äußere Differenzierung:
Homogene Lern– und Fördergruppen werden auf der Basis der Tests und der Beobachtung durch Klassenlehrer und Teamkräfte gebildet. Die Fördergruppen für „Deutsch als Zweitsprache“ (DAZ), Lese– und Rechtschreibschwäche (LRS, zum Teil auch gegen Entgelt) und Dyskalkulie werden eingeteilt, organisiert und die Förderung der Kinder findet regelmäßig statt.

Innere Differenzierung:
Individuelle Lernhilfen bzw. weiterführende Lernangebote werden jedem Kind seinen Fähigkeiten entsprechend zur Verfügung gestellt.
Lernzielkontrollen müssen quantitativ und qualitativ differenziert werden, um jedem Kind Erfolgserlebnisse zu ermöglichen.

Neigungen und Begabungen:
In Griechisch und Italienisch wird Muttersprachlicher Unterricht angeboten. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit des Erlernens einer weiteren Fremdsprache, derzeit Spanisch, im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft.
Für italienische Kinder findet eine Fördermaßnahme durch eine italienische Fachkraft statt.  Zur Lese– Rechtschreibstärkung kann ein Nachmittagskurs genutzt werden.
Um besonderen Neigungen und Begabungen der Kinder gerecht zu werden, finden im sportlichen und musischen Bereich vielfältige Arbeitsgemeinschaften außerhalb des Unterrichts statt.

 

Maria Montessori

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In allen Klassen findet in jeder Woche regelmäßig Freie Arbeit statt (s. auch Innovative Unterrichtskultur).

In der Freien Arbeit hat das Kind die Möglichkeit, sich freiwillig aus den vorhandenen Materialien für eine Tätigkeit zu entscheiden (Wahlfreiheit). Auch kann es die Dauer der Tätigkeit in einem gewissen Rahmen selbst bestimmen (Relative Zeitfreiheit). Weiterhin kann das Kind sich in dieser Zeit frei bewegen und selbst bestimmen, ob es in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit arbeitet (Bewegungsfreiheit).

Für die Freien Arbeit bedarf es einer vorbereiteten Umgebung durch die Lehrkraft. Alle Klassenräume sind daher wohnlich gestaltet. Dazu können Bilder, Pflanzen, kleine Arbeitsteppiche, Gruppentische gehören, die die Zusammenarbeit und Kommunikation untereinander ermöglichen und fördern, gemütliche Ecken, in denen die Kinder sich zurückziehen können und offene Regale mit ästhetisch ansprechenden, strukturierten Arbeitsmaterialien.

Das Montessori-Material regt das Kind an, durch Selbsttätigkeit seine Persönlichkeit zu entfalten. Es entspricht den sensomotorischen Bedürfnissen des Kindes und der Umgang mit den Materialien hilft dem Kind zu faszinierenden Entdeckungen. Nach der Einführung durch die Lehrkraft in den genauen Umgang mit dem Material gelangt das Kind durch vielfältige wiederholende Übungen zu grundlegenden Einsichten. Lange Übungsphasen ermöglichen dem Kind dann zu abstrahieren und die gewonnenen Erkenntnisse anzuwenden.

In der Freien Arbeit nimmt die Lehrkraft sich weitestgehend zurück und steuert den Unterricht eher indirekt. Als Mittlerin stellt sie den ersten Kontakt zwischen dem Kind und dem selbst gewählten Material her. In einer Lektion weist sie das Kind in den richtigen Umgang mit dem Material ein. Darüber hinaus unterstützt die Lehrkraft das Kind  beim Suchen oder bei der Durchführung einer Tätigkeit, wenn es Hilfe benötigt. Dazu muss die Lehrkraft in der Freiarbeit die Kinder genau beobachten. Sie muss wissen, auf welchem Lernstand sich jedes Kind befindet, welche Materialien es schon bearbeitet hat und ob es  für ein neues Arbeitsmaterial bereit ist.

 

Religiöses Denken und Handeln

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Bei der Schulaufnahme stimmen die Eltern von nicht katholischen Kindern einer „Religionsvereinbarung“ zu.
Viele Klassen beginnen den Schulmorgen mit einem gemeinschaftlichen Gebet. Jedes Kind erhält im Laufe seiner Schulzeit eine Sammlung von überwiegend religiös geprägten Liedern.
Das Kirchenjahr gestaltet den Schulalltag in nachhaltiger Weise.

Alle Kinder nehmen verpflichtend am zweistündigen Religionsunterricht teil.
Alle Kinder der 3. und 4. Klassen nehmen an regelmäßigen Eucharistiefeiern teil, die Kinder aller Schuljahre an Wortgottesdiensten.
Jede Klasse gestaltet mehrmals im Jahr einen eigenen Wortgottesdienst.
Bis auf wenige Ausnahmen werden die Gottesdienste und Eucharistiefeiern in der Kirche von Kindern und einem Mitglied des Pastoralteams gemeinsam vorbereitet und gestaltet. Jeweils zu Anfang eines Schulhalbjahres wird ein verbindlicher Plan erstellt.

Lehrkräfte, Eltern und Kinder behandeln religiöse Zeichen, Symbole und Handlungen mit persönlichem Respekt.
In Auseinandersetzungen oder Konfliktfällen werden bei der Bearbeitung immer wieder christliche Werte und Haltungen mit den Konfliktparteien thematisiert.

 

 

Pädagogische Leistungsbewertung

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Grundlage der Leistungsbeurteilung sind die aktuellen Richtlinien und Lehrpläne unter Berücksichtigung des individuellen Lernfortschritts der Kinder (besonders in den ersten beiden Grundschuljahren). Pädagogische Leistungsbewertung erfolgt unter verschiedenen Gesichtspunkten (s. Leitsätze):

Die Durchführung von Einschulungstests vor und in den ersten Schulwochen ermöglicht es, die Individualität der einzelnen Kinder und ihre bisherige Lernentwicklung für Unterrichtsgestaltung und Aufgabenstellungen zu berücksichtigen. Unterricht und Aufgabenstellungen orientieren sich an den unterschiedlichen Lernmöglichkeiten der Kinder.

Die Entwicklung der Schülerleistung (Lernerfolg in Bezug auf die Aufgabenstellung sowie persönlicher Lernzuwachs) im Laufe der Grundschulzeit wird durch regelmäßige differenzierte Lernzielkontrollen überprüft. Lernzielkontrollen und entsprechende Beurteilungskriterien werden in den Jahrgangsstufenteams und Fachkonferenzen diskutiert, geplant und festgelegt. Die in den Lernzielkontrollen erbrachten Leistungen werden mit Rückmeldungen an die Kinder versehen. Diese Rückmeldungen erfolgen z.B. in Form eines persönlichen Textes, der die Lernerfolge des Kindes hervorhebt und zur Weiterarbeit ermuntert. Fehler der Kinder dienen dazu, gezielt Hilfestellungen zu geben, und geben Anlass bzw. Hinweise, Lernsituationen, Aufgabenstellungen, Arbeitsmittel und Lernangebote in Hinblick auf die Lernmöglichkeiten der Kinder zu überprüfen.

Freie Arbeit, Unterricht nach Wochenplan sowie andere Unterrichtsformen ermöglichen den Kindern, ihren Lernprozess zunehmend selbstständig zu planen und zu gestalten. Aufgabenstellungen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades und Arbeitsmaterial, das Möglichkeiten zur Selbstkontrolle beinhaltet, befähigen die Kinder nach und nach dazu, sich selber bzw. die eigenen Leistungen besser einzuschätzen.

 

 

Innovative Unterrichtskultur

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In den verschiedenen jahrgangsbezogenen Klassen der Josefschule wird mit unterschiedlichen offenen Unterrichtsmethoden- und formen gearbeitet. Diese ermöglichen jedem Kind einen individuellen Lernprozess, bei dem sein Lerntempo und –niveau berücksichtigt werden. Dadurch werden Über- und Unterforderung vermieden. Im schüler- und handlungsorientierten Unterricht bestimmen und steuern die Schülerinnen und Schüler ihr eigenes Lernen mit. Auch die verschiedenen Lerntypen finden in den offenen Unterrichtsformen Berücksichtigung und verbinden Bewegung und Lernen miteinander.

In vielen Klassen finden regelmäßig Freie Arbeit, Wochenplanarbeit, Werkstattarbeit und gelegentlich Projektarbeit statt.

Freie Arbeit:
Die Kinder haben in vorbereiteter Umgebung die Möglichkeit, Materialien selbst auszuwählen und diese zu bearbeiten (selbst  bestimmtes Lernen). Sie haben dabei die Freiheit bei der Auswahl der Inhalte (s. auch Maria Montessori). Der Lehrer ist Unterrichtsbegleiter und Lernberater.

Projektarbeit:
Die Kinder arbeiten und forschen gemeinsam (kooperativ) an einem Projekt/Thema und sollen gemeinsam einen Plan zur Lösung erstellen.  Auch hierbei liegt die Selbstorganisation und Selbstverantwortung weitgehend bei den Kindern.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen qualitativ und quantitativ differenzierten Plan für eine Woche, den sie in den dafür vorgesehenen Stunden bearbeiten.  Der Plan listet Aufgaben aus den verschiedenen Fächern mit ihren Lerninhalten auf und enthält Wahl- und Pflichtaufgaben. Unterstützend stehen den Kindern geeignete Materialien und Medien (z.B. Computer) zur Verfügung.

Werkstattarbeit:
Die Lehrerin oder der Lehrer stellen Lernangebote zu einem Oberthema -z.T. fächerübergreifend- zusammen. Die Arbeitsaufträge sprechen verstärkt verschiedene Sinne an. Auch verschiedene Medien, wie Bücher, Karten, Spiele, Computer und Bilder kommen zum Einsatz.
Der Einsatz neuer Medien (Lernen am Computer, Antolin, Internetführerschein) fördert die Medienkompetenz der Kinder.
In offenen Unterrichtsformen und durch unterschiedliche Sozialformen erhalten die Kinder zudem die Möglichkeit, Kritik- und Entscheidungskompetenz zu entwickeln. Bei der Arbeit mit einem Partner oder einer Gruppe lernen sie ihre eigene Meinung zu vertreten, miteinander zu kommunizieren, sich zu einigen, sowie Kritik und Tipps anderer anzunehmen.